Wenn Sie Aufwendungen zur Förderung des Wohnungsbaus leisten, können Sie eine Wohnungsbauprämie beantragen. Aufwendungen zur Förderung des Wohnungsbaus sind insbesondere Einzahlungen in einen Bausparvertrag, aber auch andere Zahlungen, z. B. für den ersten Erwerb von Anteilen an einer Bau- oder Wohnungsgenossenschaft.

Die Wohnungsbauprämie beträgt jährlich 10 % (bis 2020: 8,8 %) Ihrer Aufwendungen. Für jedes Sparjahr werden als Aufwendungen zur Förderung des Wohnungsbaus höchstens zugrunde gelegt:

  • 700 Euro (bis 2020: 512 Euro), wenn Sie ledig sind, oder
  • 1.400 Euro (bis 2020: 1.024 Euro), wenn Sie verheiratet sind oder eine Lebenspartnerschaft begründet haben.Sparjahr ist das Kalenderjahr, in dem Sie die Aufwendungen geleistet haben.

Die Wohnungsbauprämie ist nicht einkommensteuerpflichtig.

Ablauf

Die Wohnungsbauprämie müssen Sie bei Ihrem Anlageinstitut beantragen. Nutzen Sie dafür das Formular, das Ihnen Ihr Anlageinstitut zusammen mit dem Jahreskontoauszug zugeschickt hat.

Wenn Sie Ihren Bausparvertrag vor dem 1. Januar 2009 abgeschlossen haben:

Die Wohnungsbauprämie ist bei Zahlungen in einen Bausparvertrag erst fällig, wenn

  • die gesetzliche Sperrfrist von sieben Jahren nach Vertragsschluss abgelaufen ist oder
  • das angesammelte Guthaben (inklusive der Wohnungsbauprämie) aus dem Vertrag nach Auszahlung unverzüglich und unmittelbar für den Wohnungsbau oder andere wohnwirtschaftliche Zwecke verwendet wird bzw. werden soll.

Sollten Sie das angesammelte Guthaben innerhalb der siebenjährigen Sperrfrist anderweitig verwenden, so entfällt der Anspruch auf die Wohnungsbauprämie.

Wenn Sie Ihren Bausparvertrag ab dem 1. Januar 2009 abgeschlossen haben:

Die Wohnungsbauprämie ist bei Zahlungen in einen Bausparvertrag erst fällig, wenn

  • die gesetzliche Sperrfrist von sieben Jahren nach Vertragsschluss abgelaufen ist und
  • Sie bei Abschluss des Vertrages noch nicht älter als 25 Jahre sind oder waren oder
  • das angesammelte Guthaben (inklusive der Wohnungsbauprämie) aus dem Vertrag nach Auszahlung unverzüglich und unmittelbar für den Wohnungsbau oder andere wohnwirtschaftliche Zwecke verwendet wird bzw. werden soll.

Unterlagen

keine

Voraussetzungen

Die Wohnungsbauprämie können Sie beantragen, wenn

  • Sie spätestens am Ende des Sparjahres 16 Jahre alt geworden sind,
  • Ihr zu versteuerndes Einkommen unter Berücksichtigung der steuerlichen Freibeträge für Kinder im Sparjahr höchstens
    • 35.000 Euro (bis 2020: 25.600 Euro) beträgt, wenn Sie ledig sind, oder
    • 70.000 Euro (bis 2020: 51.200 Euro) beträgt, wenn Sie verheiratet sind oder eine Lebenspartnerschaft begründet haben.

Achtung: Sie können für vermögenswirksame Leistungen nicht gleichzeitig die Arbeitnehmer-Sparzulage und eine Wohnungsbauprämie erhalten. So wird eine doppelte Begünstigung ausgeschlossen. Deshalb darf es sich bei den Aufwendungen zur Förderung des Wohnungsbaus nicht um vermögenswirksame Leistungen (VL) handeln, für die Anspruch auf Arbeitnehmer-Sparzulage besteht. Können Sie keine Arbeitnehmer-Sparzulage beantragen, beispielsweise weil Sie die Einkommensgrenzen überschreiten, so können die VL in den Antrag auf Wohnungsbauprämie einbezogen werden.

Gebühren

keine

Rechtsgrundlagen

Einwände gegen das Ermittlungsergebnis der Bausparkasse sind gegenüber der jeweiligen Bausparkasse geltend zu machen. Kann die Bausparkasse nicht abhelfen, hat sie schriftliche Einwendungen als Antrag auf Festsetzung der Wohnungsbauprämie dem zuständigen Finanzamt zur Entscheidung zuzuleiten.

In Baden-Württemberg ist das Finanzamt Göppingen zentral für die Wohnungsbauprämie zuständig.